Project Description

Anamnese

Ein bisher gesunder 5-jähriger Knabe, wird vom Kinderarzt auf die Notfallstation zugewiesen. Bereits seit zwei Wochen wacht er nachts aufgrund von generalisierten Schmerzen in den Knochen, teils auch Bauchschmerzen und Kopfschmerzen auf. Zudem berichtet die Mutter, dass er vermehrt müde sei und nicht essen wolle. Vor zwei wochen hatte er einmalig fieber bis 40 Grad ohne klaren Infektfokus. Selbst feine Berührungen der Kindsmutter wie z.b. über die Haare streichen, empfindet er als sehr unangenehm und schmerzhaft.

Status

 Auf der Notfallstation präsentiert sich ein 5-jähriger Knabe in ordentlichem Allgemeinzustand. T 37.5, HF 100/min, SO2 97 %, die Blutdruckmessung ist aufgrund von stärksten Schmerzen am Arm beim aufpumpen der Manschette nicht möglich. Cardiopulmonal unauffällig, Abdomen mit diffuser, leichter Druckdolenz, sonst keine auffälligkeiten. wirbelsäule indolent, paravertebraler Muskelhartspann im Bereiche der Halswirbelsäule. Beim Gehen wirkt er etwas steif. Gelenkstatus normal. Hirnnerven normal. Haut: thorakal rechtsseitig ist eine ca 20 cm im durchmesser grosse Rötung zu sehen (gemäss Mutter war es initial eine Pustel, welche sie erstmals vor 2 Wochen gesehen habe, die Hautveränderung sei nach Applikation einer Salbe intermittierend verschwunden).Trotz fehlender Klinik ist die Anamnese mit nächtlichen Schmerzen und das Empfinden von feinen Berührungen als schmerzhaft suggestiv für eine Neuroborreliose mit Meningoradikulitis.

Weitere Untersuchungen

Die Lumbalpunktion zeigte: Leukozyten 271/ul, mononukleäre Zellen 257/ul, polynukleäre Zellen 14/ul, Glucose 2.6mmol/l, Protein total 1.10g/l.
Die abgenommenen Serologien für Borrelien waren positiv und der Patient wurde mit Rocephin i.v. therapiert.
Differentialdiagnostisch wäre aufgrund von Anamnese und Status auch eine Leukämie, welche bei diesem Patienten aber ausgeschlossen werden konnte.

Was tun?